BANFF CENTRE MOUNTAIN FILM FESTIVAL WORLD TOUR 2024

BANFF CENTRE MOUNTAIN FILM FESTIVAL WORLD TOUR 2024

Von sophieoettl am 26.Feb. 2024

Auch dieses Jahr gibt es auf der Banff Tour wieder spektakuläre Abenteuer- und Bergfilme zu sehen. Bei der Premiere in München hatten wir die Möglichkeit uns zwei der Protagonisten zur Seite zu nehmen. Lea Krause aus dem Film „Chronoception“ teilt mit uns ihre Erfahrungen der Reise ins kirgisische Tian-Shan-Gebirge. Auch Mustafa hat sich für uns Zeig genommen: Er hängt als Jugendlicher die Fußballschuhe an den Nagel und beginnt Ski zu fahren. Heute dreht sich sein ganzes Leben um seine Freestyle-Leidenschaft.

Interview mit Lea Krause aus „Chronoception“

Hallo Lea, schön, dass das heute klappt!

Danke, freut mich auch sehr!

Du bist auch eine erfolgreiche Anthropologin, wie lässt sich das mit dem Snowboarden vereinbaren?

Ich leite mein eigenes Forschungsprojekt, so habe ich die Freiheit mir meine Zeit selbst einzuteilen und kann nebenbei meinen Snowboard Traum verwirklichen. Wobei ich die Tatsache, dass ich auch Anthropologin bin, meist nicht erwähne, da gleich die ersten Vorurteile auf mich einprasseln.

Wie bist du zu deinem Hobby gekommen?

Ich bin bereits mit einem Alter von 2 Jahren auf den Ski gestanden. Mein Vater ist Skilehrer & leidenschaftlicher Skifahrer und hat uns schon früh in die Berge mitgenommen. Als ich 6 Jahre alt war, gab es einen richtigen Snowboard Hype und ich musste einfach auf ein Board steigen. Ich war kein wirklich guter Skifahrer, aber Snowboarden lag mir von Anfang an und hat mir so viel mehr Spaß gemacht.

Warum Kirgistan?

Thomas Delfino wollte ursprünglich nach Russland ins Altai Gebirge. Picture hat mich damals gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte, bei dieser Expedition dabei zu sein. Ich bin ein ziemlicher Fan von Abenteuern und Expeditionen, deshalb habe ich nicht lange gezögert und sofort zugesagt. Doch dann machte uns im Frühjahr 2021 Covid einen Strich durch die Rechnung und später dann der Krieg. Es musste eine Alternative her. Wir hatten damals ein Krisenmeeting und Thomas brachte diverse Karten mit, unter anderem die Landkarte von Kirgistan. Wir waren sofort fasziniert von den gewaltigen Gipfeln des westlichen Tian-Shan-Gebirges.

Welche Hürden musstet ihr während dieser Reise meistern?

Diese Gebirgskette hatte noch nie Ski- oder Snowboardfahrer auf ihrem Rücken. Die Berge werden lediglich im Sommer zum Berggehen genutzt, da die Anreise im Winter fast unmöglich scheint. Hauptsächlich wegen dem ganzen Regen, Schnee und Schlamm.

Wir konnten gerade mal so eine Expeditionsfirma überzeugen, uns (zu versuchen) dort hinzufahren.

40km vor unserem Baselager war es dann so weit. Unser Truck ist stecken geblieben. Zum Glück war nicht weit entfernt eine Militärbasis und wir feilschten um Pferde zum Transport unseres ganzen Materials. Dann stand für uns erst einmal zwei Tage laufen an. Kurz vor dem Lager mussten wir einen großen Fluss überqueren. Hört sich zumal nicht so schlimm an, allerdings ist die Überquerung am Nachmittag lebensgefährlich. Durch die starke Sonne schmilzt viel Schnee und die Flüsse werden voller. Hinzu kommen noch die starke Strömung und große Eisplatten, unter denen man nicht gefangen sein möchte. Quasi eine „No Fall Zone“.

Wie viele effektive Skitage hattet ihr?

Wir waren insgesamt einen Monat in Kirgistan, doch durch die lange An- und Abreise und die langen Fußmasche zwischen Baselager, dem Materiallager und den zwei Highcamps hatten wir insgesamt nur drei aufeinanderfolgende Skitage bei guter Wetterlage.

 

Interview mit Mustafa Ceylan aus „Mustafa Ceylan“

Für deine Eltern war das Wort „Skifahren“ ein Fremdwort, wie bist du dazu gekommen?

Im Alter von 15 Jahren hat mich mein bester Spezel in den Skiurlaub mitgenommen und mir Ski ausgeliehen. Seit diesem Zeitpunkt war ich Feuer und Flamme und habe kurz darauf aufgehört Fußball zu spielen.

Wie oft bist du danach zum Skifahren gekommen?

Anfangs war es schwierig, da natürlich Skifahren mit gewissen Kosten verbunden ist und meine Eltern nicht unbedingt die Begeisterung für diesen Sport teilten. Später als es dann Richtung Ausbildung ging, war es definitiv leichter.

Wie steht dein Papa jetzt zu deiner Leidenschaft?

Heute ist er Gott sei Dank total begeistert und unterstützt mich, wo er nur kann.

Wann wurde es professioneller?

Das ging würde ich sagen im fließenden Übergang. Früher war ich eher der Schipper und habe überall mitgeholfen wo die Wörter „Skifahren“ und „Freestyle“ eine Rolle spielten. Nachdem die Professionals fertig waren, habe ich oft gefragt, ob ich es auch mal probieren könne. Ich bin oft gefallen, doch letzten Endes hat es sich ausgezahlt.

„Ich werde so lang Skifahren, bis ich sterbe.“

 

DAS GANZE PROGRAMM

MUSTAFA CEYLAN

Ciao Fußballplatz, hallo Snowpark! Wäre es nach seinem Vater gegangen, dann wäre aus Mustafa Ceylan auf jeden Fall ein berühmter Fußballspieler geworden. Doch als er mit 15 das Skifahren für sich entdeckte, konnte davon keine Rede mehr sein.

SUBTERRANEAN

Die Höhlenforscher Katie Graham und Franck Tuot wollen die tiefste und die längste Höhle von British Columbia finden. Gemeinsam mit ihren Teams begeben sie sich auf eine mehrtägige Expedition unter Tage.

CHRONOCEPTION

Eine Gruppe von FreeriderN sucht in Kirgistan das große Abenteuer. Fasziniert von den gewaltigen Gipfeln des westlichen Tian-Shan-Gebirges nehmen sie die anstrengende Anreise durch die endlosen Weiten der kirgisischen Steppe auf sich.

DESERT WINGS

Gemeinsam mit sechs Paraglidern und ihren Motorschirmen erkunden wir die grandiose Wüstenlandschaft des amerikanischen Südwestens – natürlich aus der Vogelperspektive.

CROSS COUNTRIES

Kilian Bron nimmt uns mit auf eine Reise quer durch Nordamerika – natürlich mit dem Mountainbike. Von Sedona, über Squamish und Grand Junction geht es bis in den Großstadtdschungel von New York City.

REEL ROCK: DNA

DNA. Futuristisch, absurd, next level: Dem Franzosen Sébastien Bouin gelingt die Erstbegehung der Route „DNA“ in der Verdonschlucht in Südfrankreich.

Tickets gibt es über www.banff-tour.de oder auf www.outdoor-ticket.net

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